deutscher ev. Theologe; Militärbischof 1956-1972; "Beauftragter des Rates der EKD am Sitz der Bundesregierung" 1949-1977; Mitglied der Bekennenden Kirche
* 21. Januar 1907 Ottersberg bei Verden/Aller
† 6. November 1999 Bonn
Herkunft
Rudolf Hermann Adolf Kunst, ev.-luth., entstammte einer westfälischen Handwerkerfamilie. Der Vater war Bahnbeamter.
Ausbildung
Nach seiner Gymnasialzeit in Bocholt/Westfalen machte K. eine Banklehre. Danach studierte er evangelische Theologie an den Universitäten Marburg, Berlin und Münster.
Wirken
Ab 1932 Pfarrer der Marien-Gemeinde in Herford, wurde K. 1940 dort Superintendent und zwei Jahre später Stellvertreter von D. Karl Koch, dem Präses der westfälischen Landeskirche. Während dieser Jahre war er mehrfach als Mitglied der Bekennenden Kirche und wegen erkennbarer Ablehnung des Nazi-Regimes Gestapo-Verhören und Hausdurchsuchungen ausgesetzt und wurde zu Geldstrafen verurteilt. Während des Polen- und Frankreichfeldzugs (1939/1940) war K. Divisionspfarrer und geriet später in sowjetrussische Gefangenschaft. Er stand in Kontakt mit Kreisen des Widerstands.
Nach Kriegsende und Heimkehr aus der Gefangenschaft arbeitete er in der Leitung der evangelischen Kirche in Westfalen. Mitte Dez. 1949 beschloss der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland die Entsendung eines Beauftragten an den Sitz der Bundesregierung in Bonn. Das Amt des "Bevollmächtigten des Rates der EKD am Sitz der Bundesregierung", das außer diplomatischem Geschick ...